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Gast Experte! hat diese Frage gestellt
Hallo,

ich habe vor etwas mehr als einem Jahr eine Wohnung an einen Bekannten (damals hätte ich noch Freund gesagt) vermietet.
Er ist hoch verschuldet, hat sich aber in privater Hinsicht immer als leidlich Zuverlässig erwiesen, wenn es um Geldsachen ging. Er arbeitet als Selbständiger. In der Wohnung lebt er mit seiner Frau (Studentin) und seinem 2-jährigen Sohn.

Es gab schon mit der ersten Miete Probleme. Auch alle weiteren Mieten zahlte er immer erst nach mehrfachem Drängen meinerseit. Im September letzten Jahres hatte er einen Mietrückstand von drei Monaten und ich drohte ihm erstmalig mit der Kündigung. Darauf hin legte er sich mächtig ins Zeug und schaffte es, zwei der offenen Mieten zu bezahlen. Die dritte Miete ist immer noch offen und es ist bisher wirklich nicht eine Zahlung pünktlich eingetroffen. Mal kam das Geld am vierten, mal auch erst am 25. u.s.w.
Im Dezember hatte er wieder zwei Mieten offen und ich schickte ihm eine Mahnung und formelle Abmahnung wegen permanent unpünktlicher Zahlung und drohte ein weiteres Mal die Kündigung an. Wieder beglich er nur eine Miete, versprach aber, die noch offene Miete eine Woche später zu zahlen.

Ende April machte ich nochmal telefonisch bei ihm Druck. Diesmal versprach er, pünktlich zum ersten Mai die offene Miete und die Miete für Mai zu zahlen. Wieder kam kein Geld. Wieder drohte ich mit der Kündigung und erhielt das Versprechen, daß die Mieten in mehreren Teilbeträgen im laufe dieser Woche eintreffen sollten. Es geht hier nun um 1300,-€ (die Wohnung ist groß). Die ersten 500,-€ sollte am Montag bei mir eintreffen. Leider traf die erste Zahlung erst gestern (Donnerstag) bei mir ein und es waren nicht die versprochenen 500,-€, sondern nur 450,-.
Ich habe nun wenig Hoffnung, daß er mir die restliche Summe heute geben wird, da ich nun auch einen massiven Streit mit ihm habe.
Denn interessanterweise geht in der Wohnung immer etwas kaputt, wenn ich gerade Druck wegen der Miete mache. Mal fällt die Heizung aus, weil der Brenner verdreckt ist, mal entstehen Kurzschlüsse in der Wohnung und seine teuren Einkäufe im Tiefkühler tauen ab. Ich bin fast soweit, an Manipulation zu glauben um mir wiederum Druck zu machen.

Ich bin es nun leid und würde ihm gerne fristlos kündigen. Eine Abmahnung wegen Unpünktlichkeit hat er ja bereits im Dezember per Einschreiben bekommen (Einwurfeinschreiben, da das zuerst geschickte Übergabeeinschreiben nicht angenommen wurde).
Welche Möglichkeiten habe ich? Ich bin auf die Mieteinnahmen wegen einer Gebäudefinanzierung dringend angewiesen.

Viele Grüße

Stefan
Stichwörter: mieter + zahlt + aufforderung + mehrmaliger

2 Kommentare zu „Mieter zahlt nur nach mehrmaliger Aufforderung”

Susanne Experte!

Wenn seit der Abmahnung wieder nicht regelmässig bezahlt wurde, kannst Du fristgerecht kündigen.
Eine fristlose Kündigung ist nur möglich, wenn mehr als 2 MM offen stehen. Bei dem Heini würd ich das über einen Anwalt machen lassen, da bist Du auf der sicheren Seite. Mietvertrag und Schriftverkehr mitnehmen!

Stefan R.

Danke Susanne. Der Spaß geht nun weiter:

Ich habe gestern abend meine Verwunderung darüber geäussert, daß er mir immer nur dann Mängel anzeigt, wenn ich Druck wegen der Miete mache. Nun behauptet er, ich würde so tun, als wäre mit der Wohnung alles in Ordnung und schickte mir per SMS eine Liste der Mängel, die ihn seiner Meinung nach berechtigen, die Miete um fast 100% zu kürzen. Hier mal die Liste, mit Anmerkungen von mir:

-Undichte Fenster und Balkontüren (es zieht in der Wohnung)
Anmerkung von mir:
Die Fenster waren schon leicht undicht, bevor der Mietvertrag überhaupt zustande kam. Ich habe die Undichtigkeit schon direkt nach seinem Einzug im letzten Jahr bei der Hausverwaltung angezeigt. Es handelt sich hier um Gemeinschaftseigentum. Daraufhin setzte sich der Verwaltungsbeirat mit mir in Verbindung und bat um einen Termin vorort mit der zu beauftragenden Firma. Ich bat den Verwaltungsbeirat, sich direkt mit dem Mieter in Verbindung zu setzen. Das war laut Verwaltungsbeirat nicht möglich, da die Türklingel in der Wohnung permanent abgestellt ist und auch auf Telefonanrufe nicht reagiert wird. Nach 6 Wochen teilte der Beirat mir mit, daß ich doch bitte dafür sorgen soll, daß sich der Mieter mit ihnen in Verbindung setzt. Also bat ich den Mieter sich darum zu kümmern. Das hat er bis jetzt nicht getan und es ist fast ein Jahr vergangen. Angeblich erreicht er den Verwaltungsbeirat nicht und behauptet nun, es wäre auch nicht seine Aufgabe, sich darum zu kümmern. Ich will doch auch gar nicht, daß er sich komplett darum kümmert. Ich will doch nur, daß er denen einen Termin nennt, wann sie zu einer Besichtigung zu ihm kommen können um die Schäden erstmal aufzunehmen.

-Schimmel an einer Wand von zwei Seiten
Anmerkung von mir:
Der Schimmel entstand, weil in der darüberliegenden Wohnung eines anderen Eigentümers bei Umbauarbeiten im Bad ein Abflussrohr nicht richtig verlegt wurde und Wasser in die Wand sickerte. Der Fehler ist seit Monaten behoben und die Wand ist abgetrocknet. Der betreffende Eigentümer ist nun regresspflichtig. Er ist Malermeister. Mein Mieter erklärte mir, daß er sich direkt von Nachbar zu Nachbar darum kümmern wollte, da er ja selber auch das Bad gestrichen habe und der Schade eher ihm als mir entstanden sei. Nun behauptet er, das nie gesagt zu haben und ich wäre ihm gegenüber regresspflichtig und müsse mir das Geld von dem anderen Eigentümer holen.

-Therme schaltet sich regelmäßig ab und muß wöchentlich aufgefüllt werden
Anmerkung von mir:
Ähnlich wie dem Verwaltungsbeirat war es auch mir nicht möglich, einen Termin mit einem Klempner für die Thermenwartung in der Wohnung abzustimmen. Nun schaltete sich vor einigen Wochen der Brenner wegen Verstopfung ab. Mein Mieter hat selber eine Klempnerausbildung und hat den Brenner selbst gereinigt (ohne Rücksprache mit mir). Er teilte mir irgendwann mit: "Der Brenner der Therme war verstopft und ich habe ihn gereinigt." Nun bekam ich gestern eine SMS mit der Information, daß sich die Therme fast täglich ausschaltet und ich mich schleunigst darum kümmern soll.
Daß die Heizung auch fast wöchentlich aufgefüllt werden muß, hörte ich gestern zum ersten Mal.

-Elektroinstallation ist fehlerhaft und dadurch entstehen Kurzschlüsse, die schon zum Abtauen des Tiefkühlers, der natürlich gerade voll teurer Lebensmittel war, geführt haben
Anmerkung von mir:
Der Strom in der Wohnung ist so aufgelegt, daß es in der Küche einen 3-phasigen Herdanschluss gibt und eine weitere Phase für alle Steckdosen in der Küche. Die Absicherung pro Phase ist 16A.
Nun wollte der Mieter aber den Herd nicht auf der Seite haben, auf der der Herdanschluss ist. Er hat den Herd auf 220V geschaltet und in eine Steckdose gesteckt. Auf diesem Kreis liegen aber noch der Kühlschrank, die Tiefkühltruhe, Mikrowelle, Erhitzer für Babynahrung und diverse Kleingeräte. Durch diese Überlast flog zum einen immer wieder die Sicherung und die Klemmen in einer Verteilerdose gaben langsam auf, bis sie verschmort waren. Dieses wurde mir durch einen von mir bestellten Elektriker bestätigt. Angeblich hat aber der Elektriker von mir den Fehler nicht behoben und der Mieter hat nun selber einen Elektriker beauftragt (wieder ohne Rücksprache), der ihm bestätigte, daß die Elektroinstallation fehlerhaft sei. Einen Namen des Elektrikers oder eine Rechnung wollte mir der Mieter aber nicht präsentieren.

Er will durch diese Geschichten wohl erreichen, daß ich seine permanente Unzuverlässigkeit toleriere, weil "er ist ja auch großzügig was die Mängel angeht".

Die Mietzahlungen bleiben übrigens immer wieder durch die irrsinnigsten Begründungen aus:
"Ich habe das Geld bar auf dein Konto eingezahlt. Warum das noch nicht da ist, verstehe ich nicht."-Eine Woche später: "Oh, ich hatte bei der Kontonummer eine Zahl falsch."

"Ich habe kein Geld bekommen, weil mein Auftraggeber krank ist und kann deshalb nicht zahlen."

"Mein Auftraggeber überweist die Miete direkt an dich." Das Geld kommt nicht, dann: "Oh...hat er vergessen." oder "Das Finanzamt hat meine Rechnung direkt gepfändet, daher konnte er nicht an dich überweisen."

Interessant dabei ist, daß er und seine Frau im letzten Jahr ein neues Auto gekauft haben (Gegenwert 3 Mieten), eine neue Couchgarnitur (2 Mieten) und der 2-järige Sohn schon ein Sparbuch mit 3000,-€ hat, auf das die Frau regelmäßig Geld einzahlt. Die Frau steht zwar als Ehefrau mit im Mietvertrag, sagt aber, sie hätte mit der Miete nichts zu tun. Das wäre Sache ihres Mannes. Immerhin hat nur er den Mietvertrag unterschrieben.
Natürlich wurden auch alle diese Anschaffungen von dem Geld der Frau gemacht.

Kann ich mich eigentlich im Falle eines Mahnverfahrens auch an die Frau wenden, bzw wie sieht das generell mit Eheleuten aus?

Viele Grüße

Stefan

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