Hallo zusammen,
ich habe ein aktuelles Problem mit meinem Vermieter. Ich bin seit Sept. 2007 in der Wohnung. Es ist ein nicht sanierter Altbau (ohne Wärmedämmung). Es sind 65qm. Zwei Zimmer jeweils ca. 14,5 qm, Küche ca. 20 qm, einem Korridor, Bad und Toilette. Die Raumhöhe beträgt ca. 3,20 m. Ich wohne in alleine.
Es gibt insgesamt 4 Heizkörper in der Wohnung. Drei davon sind Flachheizkörper und ein Badheizkörper. Alle Heizkörper werden regulär entlüftet. Es ist eine Gasheizung.
Die Therme der Firma Junkers ist in der Küche untergebracht. Von dort wird auf zwei Strängen die Wärme verteilt. Der eine Strang geht ins Bad. Dieser Rohrstrang passiert auf seinem Weg (circa sechs Meter) eine 20 cm dicke Außenwand. Der zweite Rohrstrang passiert auf seinem Weg (circa 8 Meter) eine 60 cm dicke Außenwand bevor die Wärme beim ersten Heizkörper ankommt. Der zweite Rohrstrang versorgt in Reihe die drei Flachheizkörper (Küche-Schlafzimmer-Wohnzimmer). Der Rohrverlauf zwischen der Küche-> Schlafzimmer-> Wohnzimmer geht weiterhin an der 60 cm dicken Außenwand, in den Zimmern in einer so genannten Holzsockelleiste. Überall sind es nichtisolierte Kupferleitungen.
Die max. Temperatur, die ich während einer Heizperiode in diesen zwei Jahren erreicht habe, war im Durchschnitt ca. 18°C. Dafür musste die Therme und alle Heizkörper in der Wohnung auf Maximum (Vorlauftemperatur 70°C) über längere Zeit ohne Unterbrechung gefahren werden. Die Erreichung der 18°C mit einer ’normalen’ mittleren Einstellung der Therme und der Heizkörper ist nicht möglich. Erst nicht, wenn es richtige Minusgrade sind und die Außenwände auf eine Temperatur gegen 0°C absinken.
Mein ’Heizverhalten’ gestaltet sich folgender Maßen: Ich verlasse gegen 7 Uhr morgens die Wohnung und gehe in die Arbeit. Ich lasse die Therme auf Sparbetrieb laufen und drehe die Heizkörper auf die Stellung „1“ runter. Ich komme gegen 17 Uhr nach Hause und drehe voll auf (Therme und Heizkörper auf Maximum). Gegen 23 Uhr gehe ich schlafen, drehe die Heizkörper auf die Stellung „3“ runter. Wenn ich am Wochenende zu Hause bin, wird es geheizt. Ansonsten Sparbetrieb. Ich verbrauche im Jahr 520 Kubikmeter Gas.
Mein Vormieter bewohnte die Wohnung mit seiner Frau zu zweit. Die beiden Verbrauchten 1060 Kubikmeter Gas im Jahr. Laut Aussage vom Vormieter, welcher gleichzeitig der Hausmeister des Hauses war, war ihm in der Wohnung nicht zu kalt. Er drehte die Heizung immer voll auf und falls es ihm doch noch zu kalt war, zog er sich warme Sachen an. Der Vormieter war auch der jenige der die Therme und die Heizkörper in der Wohnung erneuert hat.
Laut einem unabhängigen Heizungsinstallateur sind die Heizkörper in allen Wohnräumen um das Doppelte zu klein bemessen (außer im Bad). Die Heizungsanlage war (sehr schlimm) und ist (nach einigen getauschten Anlagenteilen-> besser) auch noch zusätzlich nicht ganz dicht. Aus der Anlage entweicht Wasser. Wohin das Wasser geht konnte von keinem festgestellt werden. Vermutet wird ein Haarriss an einem der Anlagenelemente. Die Therme muss immer wieder nachgefüllt werden.
Nachdem mein Vermieter gehört hat, dass der Vormieter es ja immer ’warm’ hatte, in dem er die Heizungsanlage durchlaufen ließ, ist er der Meinung, dass mein ’Heizverhalten’ nicht das Richtige sei. Ich soll in Zukunft die Therme und die Heizkörper auf Maximum stellen und ständig Heizen. Die Mehrkosten, welche dadurch entstehen interessieren ihn nicht.
Ich kürzte dem Vermieter während der letzten Heizperiode die Miete (angefangen mit dem Dezember 200
. Davor habe ich in vielen Emails den Vermieter dazu bringen wollen an der Heizungsanlage etwas zu machen. Unregelmäßig unternahm er diesen Versuch, ohne Erfolg.
Laut einem unabhängigen Heizungsinstallateur müsste man die Wände aufklopfen, die Kupferrohrleitungen überall isolieren. Größere Heizkörper einbauen oder die Anzahl der Heizkörper auf das Notwendige erhöhen. Dann würde die Wärme an den Heizkörpern ankommen und nicht in den Wänden verloren gehen.
All das war mir nicht bewusst beim Beziehen der Wohnung. Verdeckter Mangel?
Meine Fragen:
Kann mich mein Vermieter dazu zwingen (wie oben beschrieben) mein Heizverhalten zu ändern? Oder ist Heizen nach Bedarf, wie ich es betreibe in Ordnung?
Kann mein Vermieter die von mir einbehaltene Miete circa 1300,-€ zurück fordern?
Kann ich meinen Vermieter dazu rechtlich bewegen die notwendigen baulichen Maßnahmen an der Heizungsanlage in meiner Wohnung umzusetzen?
Welche Chancen habe ich vor Gericht?
Für Eure Hilfe bin ich Euch sehr verbunden.
Grüße aus einer kalten Wohnung
Alex