Gast hat diese Frage gestellt
Hallo,
ich bin Mieterin in einem ca. 100 Jahre alten Haus und habe seit 6 Wochen einen neuen Nachbarn über mir.
Vor seinem Einzug ist ein Teppichboden, der einen Dielenboden bedeckt hatte, wegen Abnutzung von Seiten des Vermieters entfernt worden. Jetzt fehlt jeglicher Trittschallschutz und der Nachbar ist nachts lange aktiv (läuft rum etc.), ich kann erst schlafen, wenn er sich dazu herablässt, sich auf sein Nachtlager zu begeben. Er hat schon Nächte durchgemacht und hat am Wochenende regelmäßig mehrere Gäste, die dann auch lange auf sind, bei ihm übernachten und fast den ganzen Tag da sind. Das bedeutet für mich von Freitag Abend bis Sonntag nach Mitternacht kaum mal ein paar zusammenhängende Stunden Schlaf. Ich erschrecke bis in die Knochen, wenn ihm bzw. seinen Gästen auch noch was runterfällt. Meine ganze Wohnung schwingt mit jedem Schritt mit, die Schlafzimmerlampe unter seinem Wohnzimmer kommt bereits von der Decke. Der Nachbar und seine Gäste lassen zwar keine Musik oder Fernseher laufen, aber ich höre die Unterhaltungen mit und vor allem das Gepolter der Schritte und die WC-Spülung (im 15-Minuten-Takt) sowie die Dusche. Das ging z.B. letztes Wochenende am Sonntag Morgen von halb 5 Uhr morgens bis ca. 9 Uhr, natürlich mit viel Gehopse und Getrampel und Armaturengeklapper. Ich bin berufstätig, muss morgens früh aufstehen und möchte am Wochenende Zeit für mich haben und nicht den Schlaf der Woche nachholen, den mir mein Nachbar gestohlen hat, und mich dabei auch noch permanent stören lassen. Was ist das denn noch für ein Leben?!?!? Es kann ja jeder mal feiern, aber doch nicht jede Woche 2 1/2 Tage, oder was meinen Sie?
Wir haben außerdem eine kollektive Kaltwasserabrechnung, die pro Person im Haus geteilt wird. Da der Neue für min. 2 Übernachtungen pro Woche meist mehrere Gäste hat, letztes Wochenende waren es 4!, frage ich mich, ob wir anderen das wirklich mitbezahlen müssen.
Die Beratung beim Mieterverein brachte überhaupt nichts außer der Gewissheit, dass einem der obendrüber nach Herzenslust ungestraft terrorisieren darf, solange er keinen definiert verbotenen Lärm macht. Das kann es doch nicht sein! Wollen die sich keine Arbeit machen oder ist das Mietrecht wirklich eine Zusammensetzung aus Gummiparagraphen?
Ich überlege schon, ob ich mir etwas Neues suche, kann es mir aber eigentlich finanziell nicht leisten, zumal auch meine Möbel größtenteils keinen Umzug mehr verkraften und ich momentan kein Geld für neue ausgeben kann. Kann mir jemand helfen? Vielen Dank für jeden guten Rat!