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Gast Experte! hat diese Frage gestellt
Hallo mietrecht-forum,

es handelt sich in meinem Fall um eine Schadensersatzangelegenheit des Vermieters gegen mich.

Folgende Fakten:
Ich habe in einer Plattenbauwohnung gewohnt, die sich bereits zu meinem Einzug in einem miserablen Zustand zeigte. Im gesamten Wohnraum befand sich alter, widerlicher PVC-Belag, der auch bereits ein paar jährchen mitgemacht zu haben schien. Dieser war von Eindrucksstarken Kabelkanälen gesäumt, die ich kurzerhand entfernte als ich einen Holzbelag verlegte. Hinter diesen Fußbodenkabelkanälen befindet sich, wie es jetzt vielleicht schon jedem klar ist, die Elektrik. Mein Holz habe ich mitgenommen und ab diesem Zeitpunkt lagen die Kabel offen im Wohnraum, sich zu den diversen Steckdosen schlägelnd. Der Vermieter forderte Ersatz, ich hatte allerdings keinen Ansatz, woher in aller Welt ich so verdammt alte, hässliche Kabelkanäle auftreiben soll, die auch noch auf ganz spezielle Art und Weise festgeklemmt wurden(Das Zeug ist definitiv noch von vor der Wende!).
Naja, ich habe mich hinreißen lassen und bei der Übergabe etwas unterschrieben, dass mir jetzt auf die Füße gefallen ist - die Reparatur der Leisten auf meine Rechnung. Mündlich wurde mir noch zugesagt, dass eben diese alten Leisten wieder befestigt werden; man habe da noch was auf Lager. Ich war damals schon etwas stutzig, aber man weiß ja nie, was manche Organisationen neben Ihren Leichen noch so im Keller liegen haben. Vielleicht auch Elektrokanäle aus der Steinzeit...
Die Rechnung sieht allerdings ganz anders aus. Allen Ernstes werden da für 24m Verlegearbeit inklusive Material 387€ verlangt.

Ich liste die einzelnen Posten mal grob auf...

24m Leiste ~140€
102 Dübel ~150€
2 Arbeitsstunden ~40€
+ Mehrwertsteuer

Wecher Dübel kostet bitte 1,50€/ Stück???


Nachdem ich die Rechnung erhalten habe, habe ich umgehend die Zuständige Bearbeiterin bei meinem Vermieter angerufen, die auch die Übergabe mit mir gemacht hat, dabei alles andere als Höflich war und Sie bezüglich der Rechnung zur Rede gestellt. Sie bestritt alles besprochene und wimmelte mich wieder ab. Die mündlich zugesagten alten Leisten habe es nie gegeben und ein Lager schon gar nicht. Also doch keine Elektrokanäle aus der Steinzeit!

Einen Gleichwertigen Ersatz hätte ich verstanden, aber das betrachte ich als eine Modernisierung, die ich nicht gewillt bin, zu finanzieren. Immerhin habe ich 2 Jahre in diesem Loch gelebt, ohne dass sich etwas an der Wohnqualität verbessert hat.



Meine Frage nun...

Habe ich überhaupt eine Chance, etwas zu erreichen??
Immerhin habe ich unterschrieben, dass die Kanäle auf meine Kosten renoviert werden. Dummerweise ließ ich mich nur mit einer mündlichen Zusage abspeisen.

Die alten Leisten waren im übrigen mit Klemmtechnik, was bei einer Erneuerung auch 100 Dübel zum Preis von je 1,50€ gespart hätte. Ist das vielleicht ein Ansatz???

Interessant wäre vielleicht noch, dass es sich um eine Wohnungsgenossenschaft handelt, die für den Raum entsprechend als groß anzusehen ist.


Die Rechnung ist am 27. September zu bezahlen. Vielleicht hat sich ja bis dahin der eine oder andere gefunden, der sich mit dem Thema auskennt


Ich danke voraus.
Stichwörter: hohe + reparaturkosten

1 Kommentar zu „(zu) hohe Reparaturkosten(?)”

Susanne Experte!

Verbuch es als Lehrgeld und unterschreibe nie wieder etwas leichtfertig.

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