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Natschi hat diese Frage gestellt
Hallo Forenmitglieder,

das Haus, in dem ich wohne wurde im Laufe des Jahres mit 7 Nachbarhaeusern von einer Wohnungsbaugesellschaft an eine Immobilienfirma verkaut.

Gestern teilte man mir mit, dass man im August mit der Kernsanierung in meinem Wohnhaus beginnen wolle, nachdem man bald das 2. Haus abgeschlossen habe. Daher solle ich bitte bis zum Ende des Monats aus der Wohnung sein.

Die Renovierungsmassnahmen sind wirklich allumfassend, bis auf die Grundmauern soll nichts stehen bleiben. Neue Fenster, neues Bad, neue Kueche, neue Elektrik, neue Heizkoerper, selbst die Waende werden versetzt und die derzeit unter der Decke liegenden Holzbalken frei gelegt.

Der Vermieter brachte an, ich wurde Mitte Juni darueber informiert, ich solle mir mit Hilfe der Kreisbaugesellschaft eine neue Wohnung suchen, es wuerden fuer mich aufgrund der Umstaende auch keine Maklergebuehren anfallen. Es stimmt, ich wurde telefonisch informiert, ich hatte jedoch auch beim Telefonat mitgeteilt, dass ich bald durch einen neuen Job in eine andere Stadt ziehen wuerde und daher im Oktober sowieso ausziehen wolle. Es lohne fuer mich daher nicht, mit all meinen Moebel von August bis Oktober in eine andere Wohnung als Zwischenloesung zu ziehen. Damals sagte man daraufhin zu mir, man wuerde dann erst die anderen Wohnungen machen und es wuerde eben staubig und laut werden, wenn ich damit leben wolle, bitte. Natuerlich wuerde man die Kosten eines Zwischenumzugs, damit ich im August aus der Wohnung bin, nicht seitens der Immobilienfirma tragen.

Meine Fragen nun:

Da ich bisher keine schriftliche Kuendigung erhalten habe, nehme ich an, die Kernsanierung durch den Vermieter berechtigt nicht zur Kuendigung. Ist dies korrekt? Darf ich auch ab August wohnen bleiben?

Wenn ich weiter in der Wohnung bleibe: Muss ich die Handwerker jederzeit in meine Wohnung lassen und alle Arbeiten akzeptieren?
Wie beschrieben, werden ja nicht nur Fenster getauscht, sondern es wird alles gemacht. Der Ansatz der Immobilienfirma ist, wenn das Bad in meiner Wohnung gemacht wird, soll ich immer zum Duschen und aufs Klo in eine Nachbarwohnung, die schon saniert ist. Ich soll alle Moebel in ein einziges Zimmer raeumen und wenn das erste fertig gestellt ist, von dem noch zu renovierenden Zimmer in das fertige Zimmer ziehen. Dies alles schmaelert die Lebensqualitaet betraechtlich. Ich kann nicht mehr in der eigenen Wohnung ins Bad, es gibt keine Kueche mehr und ich hause zwischen Kisten auf 10 qm, ich habe keine Privatssphaere mit den Handwerkern um mich. Meine Frau ist naemlich nicht berufstaetig, sondern tagsueber zumeist zu Hause. Ist das so erlaubt? Muss ich das akzeptieren? Muss ich ueberhaupt noch Miete zahlen, denn das angemietete Objekt ist nicht mehr "normal" nutzbar? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Vermieter dies noch erwarten kann, wenn ich solche Beeintraechtigungen habe.

Bitte lassen Sie mich Ihre Meinungen zu diesem Thema erfahren und raten Sie mir, wie ich mich verhalten soll.

Vielen Dank im Voraus,
Natschi

3 Kommentare zu „Kernsanierung - sofortiger Zwangsauszug? ”

Bladder Experte! 14.07.2011 10:13

In diesem Fall würde ich Ihnen einen Fachanwalt oder zu mindestens einen Mieterverein als Unterstützung gegen diese Haarsträubende Vorgehensweise empfehlen.
Nicht Sie suchen sich eine neue Wohnung, sonder das tut der neue Eigentümer für Sie. Natürlich zahlt er auch den Umzug und in der Zwischenzeit, in der Ihre Wohnung für Ihre Familie nicht oder teilweise nicht nutzbar ist, sollte die Miete gemindert werden.

Natschi 15.07.2011 13:20

Vielen Dank fuer die Antworten.

Heute hatte ich nochmals Kontakt mit dem Vermieter. Er meinte, er haette mehrfach muendlich angekuendigt, dass der 01.07. der Starttermin waere. Zudem haetten wir uns eine sanierte Wohnung mal angesehen. In dem Rahmen haetten wir doch sehen koennen, was bei einer Kernsanierung alles gemacht wird. Ausserdem haette er, nachdem wir eine neu renovierte Wohung nicht kaufen wollten, uns einen Mietvertrag fuer eine neu renovierte Wohnung zugesandt. Wir haetten diese weder gekauft noch angemietet. Das ist soweit korrekt. Wir hatten seiner Sekretaerin, da er angeblich nicht mehr fuer uns zu sprechen war, mehrfach mitgeteilt, dass wir auf ein Schriftstueck bestehen, das darlegt, wann der Termin ist, was gemacht wird etc. und dass wir aufgrund von muendlichen Aussagen nicht einfach ausziehen werden.

Er wuerde nun alles schriflich durch seinen Anwalt fixieren lassen. Selbstverstaendlich muessten wir die Kosten dafuer tragen. Nur heute wuerde er uns noch anbieten, in eine neu renovierte Wohnung in einem anderen Bau zu ziehen. Mit der Sanierung wuerde selbstverstaendlich begonnen werden. Die Wohnungen seien verkauft, man muesse im Zeitplan bleiben. Und der Mieter duerfe die Arbeiten nicht behindern.

Was halten Sie von der Entwicklung? Mir macht Sorgen, dass wir schlussendlich tatsaechlich z.B. seine Anwaltskosten zu tragen haben. Da wir nicht viele Moebel haben, koennten wir umziehen, auch wenn es immer mit Umstaenden verbunden ist. Zudem lohnt ein Umzug fuer knapp 3 Monate nicht. Ausserdem moechte ich in dem Fall die Kosten durch den Vermieter ersetzt haben. Und ich halte ihn in der Hinsicht nicht fuer verhandlungsbereit.

Ist dies alles nur Unterdrucksetzen oder ist er im Vorteil? Ich kann meine Position nicht einschaetzen. Wie gesagt, es gab bisher kein offizielles Ankuendigungsschreiben, nur muendliche Aussagen. In der Tat haben wir uns mal eine Wohnung angesehen, wollten sie aber nicht und haben ab dem Zeitpunkt gesagt, wir warten ab, wenn wir nichts Konkretes durch den Vermieter haben.

Ich bitte nochmals um Einschaetzung der Situation.

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