Hallo zusammen,
ich bin echt froh, dass ich dieses Forum gefunden habe und hoffe, mir kann hier jemand weiterhelfen. Sorry, falls der folgende Text etwas länger wird, aber die Lage ist kompliziert und ich möchte, dass unser Problem halbwegs verständlich rüberkommt:
Im Oktober 2006 bin ich mit meiner Lebensgefährtin zur Miete in ein Altbauhaus gezogen. Da wir aus Köln in den hohen Norden gezogen sind, hatten wir nur einen Besichtigungstermin Mitte September (da es zu diesem Zeitpunkt draußen noch warm war, sind uns evtl. einige Dinge nicht aufgefallen, die wir sonst vielleicht direkt gesehen hätten). Kurz und gut, das Haus wurde uns durch einen Makler vermittelt, vor unserem Einzug wurde neu tapeziert und gestrichen. Bis auf fehlende Fußleisten wären keine Mängel vorhanden. Uns wurde nur gesagt, dass es im Keller mal ein Wasserproblem gegeben habe, dies sei aber beseitigt und der Keller trocken. Außerdem sei im Schlafzimmer "eine Feuchtigkeitssperre" in die Wand eingezogen worden, da es hier wohl ein Feuchtigkeitsproblem gab. Relativ zügig nach unserem Einzug Mitte Oktober haben wir festgestellt, dass zwei Wände im Schlafzimmer sehr feucht sind (bevor Fragen kommen, leider konnten wir beim Vermieter nie etwas schriftlich reklamieren, da seine Postanschrift niemandem, auch nicht dem Makler, bekannt ist). Der Makler hat allerdings alle Mängel und Beschwerden unsererseits immer schriftlich dokumentiert. Wir haben den Vermieter zusätzlich telefonisch informiert, wochenlang ist nichts passiert (er sei krank, hätte viel Arbeit, etc.). Als nächstes haben wir festgestellt, dass immer wieder Wasser im Keller steht und es da unten sehr stark muffig riecht, außerdem war die Heizung defekt (mussten alle 2 Tage in den Keller zwecks Wasser auffüllen wegen ständigem Druckabfall). Außerdem läuft bei Regen das Wasser durch die Fenster in den Flur (in dem es keine Heizung gibt), dort ist augenscheinlich fast keine Fensterdichtung mehr vorhanden. Wir haben es dem Vermieter gemeldet, vor allem, dass das Problem bei Regen auftritt, seiner Meinung nach ist das "NUR KONDENSAT". Schon im November zeigte sich im Flur dadurch der erste Schimmelbefall unterhalb der Fenster und über der Eingangstür. Anfang Dezember war dann nach wochenlanger Wartezeit zumindest mal ein Heizungsinstallateur da, der meinte, eigentlich müsste das Ausdehungsgefäß erneuert werden, da der Vermieter dem nicht zugestimmt hat, wurde es nur gereinigt und funktionierte weiterhin mehr schlecht als recht, da auch immer wieder Wasser aus der Heiztherme in der Küche lief. Mitte Dezember habe ich durch Zufall einen bereits ziemlich ausgebreiteten Schimmelbefall im Wohnzimmer festgestellt, hinter dem Sideboard (dieses stand allerdings gut 5 cm von der Wand entfernt), nicht direkt hinter der Rückwand, sondern unten an den Füßen des Sideboards, es handelt sich um eine Außenwand. Wieder Vermieter und Makler informiert, diesmal kamen beide mit einem Gerät, um die Feuchtigkeit in der Wand zu messen, wir haben bei der Gelegenheit auch noch einmal auf die Feuchtigkeit im Schlafzimmer hingewiesen. Der Vermieter gab sich völlig ratlos, er wisse auch nicht, woher das kommt, das könne doch gar nicht sein, er hätte "doch extra die Feuchtigkeitssperre eingezogen", er würde einen Sachverständigen vorbei schicken, er selbst habe noch nie Schimmelprobleme gehabt. 2 Sätze später dann allerdings die Aussage "er hätte vor 2 Jahren schon mal einen Experten gefragt, was man denn gegen die Feuchtigkeit tun könnte, der hätte ihm einen Lösungsvorschlag gemacht, der 15.000 Euro koste und daher nicht in Frage kommt".
Mittlerweile haben wir erfahren, dass unsere Nachbarin, die in der anderen Doppelhaushälfte wohnt, bereits lange vor unserem Einzug mit Schimmelbefall zu kämpfen hatte. Hier hat der Vermieter für sich die Lösung gefunden, dass er "sich an den Heizkosten beteiligt, damit sie noch mehr heizt", da er "weder Zeit noch Geld habe, um die Außenwände besser zu isolieren". Das zeigt für mich, dass er schon lange vor unserem Einzug wusste, das hier etwas nicht stimmt, trotzdem haben er und der Makler (es handelt sich auch noch um "gute Freunde"
uns kalt lächelnd in ein Wasserloch einziehen lassen.
Kurz vor Weihnachten kam ein "Sachverständiger" (ebenfalls ein "guter Freund" der beiden), der uns damit abspeiste, es sei halt "ein altes Haus", er würde empfehlen, von außen die Lüftungsschlitze zu verschließen, dann würde "der Schimmelbefall bestimmt weniger werden", es seit halt "ein altes Haus, da müsse man mit sowas schon rechnen". Ein schriftliches Gutachten über diese Empfehlungen haben wir natürlich nicht erhalten, bezüglich der Feuchtigkeit im Schlafzimmer war auch er ratlos (O-Ton "wenn die Feuchtigkeitssperre ordentlich eingezogen wurde, dürfte diese Feuchtigkeit nicht da sein"
. Das kuriose war, dass die Wände im Schlafzimmer oben und unten trocken sind, die Feuchtigkeit sitzt in der Mitte der Wand und in den Ecken. Man kann bei Regen oder feuchtem Wetter förmlich beobachten, wie sich die Tapete immer dunkler färbt (bei den Stürmen und dem starken Regenfall der letzten Wochen hätte man sie fast auswringen können), sobald des draußen wieder trocken ist, gehen die Flecken teilweise etwas zurück.
Nachdem wir uns immer wieder beim Makler beschwert haben (der immer alles zu Protokoll gegeben und weitergeleitet hat), der Schimmel und die Feuchtigkeit sich immer mehr verbreitet haben und wir den Vermieter telefonisch noch mehrfach aufgefordert hatten, endlich etwas zu unternehmen, kam er eines abends nochmal kurzfristig vorbei. Nun herrschte plötzlich ein anderer Ton, er gab uns die Schuld (ihr heizt und lüftet nicht genug), er hätte noch nie Schimmelprobleme gehabt. Bei diesem Gespräch habe ich ihm gesagt, dass wir ausziehen möchten, da sowohl wir als auch unsere Katzen seit unserem Einzug mit massiven gesundheitlichen Problemen kämpfen, die wir bisher noch nie gehabt haben. Ich habe ihn gebeten, uns seine Postanschrift zu geben, damit ich ihm sämtliche Mängel nochmals schriftlich auflisten und ihm eine Frist zur Beseitigung setzen kann. Die Adresse hat er mir nicht gegeben und daraufhin gesagt, eine Fristsetzung könnten wir uns getrost schenken, er müsse das dann "halt so akzeptieren", da er "sowieso keine Möglichkeit habe, innerhalb einer Frist von mehreren Wochen die Außenwände zu isolieren und das Dach neu zu decken" (als Zeugin für dieses Gespräch habe ich leider nur meine Lebensgefährtin, ich denke nicht, dass das bei einem eventuellen Verfahren als Beweis reichen würde??). Allein diese Aussage zeigt doch, dass er ganz genau weiss, dass eigentlich Sanierungsarbeiten und nicht Schuldzuweisungen an die Mieter angebracht wären. Wir haben uns bezüglich Heizungs- und Lüftverhalten wirklich nichts vorzuwerfen, wir lüften 3 x täglich stoß, stellen die Fenster nicht auf Kippe und heizen ausreichend. Wir waren zwischenzeitlich dann bei einem Rechtsanwalt, er hat uns geraten, aufgrund der Sachlage und der Beweisfotos sowie eines ärztlichen Attests fristlos und hilfweise fristgerecht zu kündigen, dies haben wir nun auch getan und schon eine neue Bleibe gefunden. Nachdem er unserer Nachbarin wohl in einem Gespräch Anfang Januar zunächst mitgeteilt hat, dass er uns keine Steine in den Weg legen werde (O-Ton "sollen sie doch ausziehen, dann werde ich auch sehen, dass ich das Haus wieder loswerde [es handelt sich um einen Mietkauf, für den wir als Mieter die Raten abzahlen mit unserer Miete], dann zahl ich meine Raten halt nicht mehr und was meinst du, wie schnell mir die Bude nicht mehr gehört"
hat er ihr nun in einem weiteren Gespräch gesagt, die Sache wäre für ihn noch nicht vom Tisch und er werde die fristlose Kündigung keinesfalls akzeptieren. Nach diesem Roman nun zum eigentlichen Knackpunkt.
Ihr hat er nun angekündigt, es kämen "in den nächsten Tagen" mal Leute vorbei, die "das Haus von außen aufbohren und Hohlräume ausspritzen". Nun zu meiner Frage, könnten diese Arbeiten jetzt noch irgendwelche Auswirkungen auf die fristlose Kündigung haben. Ich meine, mir ist durchaus klar, dass er unter Umständen versuchen wird, die fristlose Kündigung vor Gericht anzufechten, aber müssen wir irgendwie beweisen, dass diese Sanierungsarbeiten (deren Erfolg ich mal sehr stark bezweifeln möchte) nicht VOR dem Zeitpunkt unserer schriftlichen Kündigung in Angriff genommen wurden, sondern erst nachträglich? So, wie ich den Vermieter bisher kennen gelernt habe, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass er später mit dem Argument kommt "was wollt ihr von mir, ist doch alles erledigt".
Kurz und gut, wir sind echt ziemlich ratlos, fertig mit den Nerven und daher habe ich mir gedacht, ich wende mich erstmal hier an das Forum, da wir leider keine Rechtschutzversicherung haben und nicht im Mieterschutzbund sind (ein großer Fehler, wir werden das auf jeden Fall jetzt schnellstens nachholen, aber das nützt ja für den aktuellen Fall nichts mehr) und wir durch den anstehenden Umzug finanziell recht knapp sind, kann ich es mir nicht leisten, schon wieder einen Anwalt um Rat zu fragen.
Liebe Grüße,
Jessica